AVN
 
 
 

Alternativen zur A44:

Verkehr vermeiden!

Wir alle sollten unser Mobilitätsverhalten kritisch überprüfen. Ein paar Beispiele:
Die Hälfte der LKW fährt z.B. leer durch die Gegend. Das müsste sicher nicht so sein.
Viele Produkte, die wir von weit her beziehen, werden in gleicher oder sogar besserer Qualität auch regional erzeugt. Verkehrsvermeidung heißt daher auch: regionale Vermarktung stärken!

Schienenverkehr stärken!

Für den Fernverkehr brauchen wir eine leistungsfähige Verbindung Kassel - Bebra mit Neigezug-Bedienung.

Nahverkehr: hier sollten die Hauptinvestitionen erfolgen:

  • Die Straßenbahn Kassel - Hess. Lichtenau muss endlich verwirklicht werden, und zwar insbesondere in Kaufungen auf einer Trasse, die die neu entstandenen Wohngebiete anbindet.
  • Die Reaktivierung still gelegter Bahnstrecken ist erforderlich. Insbesondere die Bahnstrecke Kassel - Eschwege - Wanfried muss reaktiviert und mit einem guten Angebot versehen werden. Unverständlich ist uns in diesem Zusammenhang das Verhalten des Werra-Meißner-Kreises und der Anliegergemeinden, die die Strecke Eschwege - Wanfried einer Umgehungsstraße opfern wollen.
  • Der NVV ist für den Öffentlichen Personennahverkehr ein großer Schritt in eine bessere Zukunft: Dennoch: das Angebot ist in vielen Fällen noch verbesserungswürdig. Hier sind Kommunen und Landkreise gefragt.
  • Güter gehören auf die Schiene: Durch moderne Umschlagtechnik ist dies kein Problem mehr. Güterverkehrszentren dürfen allerdings nicht zum Autoparkplatz verkommen.
  • Das LKW-Nachtfahrverbot würde beim Bau der A44 aufgehoben. Wir meinen, dass es bleiben und auch entsprechend scharf kontrolliert werden kann und muss. Verstöße gegen das Nachtfahrverbot dürfen keinesfalls als Kavaliersdelikt abgetan werden, denn die ständige Belästigung durch Abgase und Lärm führt zur Gesundheitsgefährdung der Anwohner.

Reine Utopie - oder ist das realistisch?

Solche Ansätze sind machbar: Insbesondere die reaktivierung der noch vorhandenen Bahnstrecken ist kein Problem. Vor allem sind sie gegenüber dem Bau einer Autobahn recht schnell und recht kostengünstig zu verwirklichen.

Hier einige positive Beispiele, wie die Verkehrswende funktioniert:

In der Schweiz rollen 90% des Transitverkehrs über die Schiene. Investitionen in den Huckepackverkehr, Tonnagebeschränkungen und LKW-Nachtfahrverbote waren dafür notwendig.

Die Stadt Lemgo hat durch ein modernes Bussystem den Fahrgastanteil innerhalb eines Jahres von 75.000 auf 1.300.000 erhöhen können.

In einer sehr ausführlichen Studie im Auftrag des Deutschen Naturschutzrings haben das Wuppertal-Institut und das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung ein neues Bahnkonzept erstellt: Wichtigste Zieldaten sind bis zum jahre 2010 die jährliche Reduzierung des gesamten Güter- und Personenverkehrs um 1%, die Halbierung des Autoverkehrs durch Verlagerung, eine Vervierfachung des Personenverkehrs der Bahn und eine Verdreifachung des Schienengüterverkehrs bis zum Jahr 2010. Bis dahin ist keine A44 fertig, die im übrigen aufgrund des hohen Regionalverkehrsaufkommens keine Entlastung bringt.

Für dieses Konzept müssten etwa 40 Millarden DM (20 Mrd Euro) im Jahr in die Bahn investiert werden, 12000 völlig neu konzipierte Schienenfahrzeuge sind nötig, die Technik dazu ist entwickelt. Es gibt also auch völlig neue Arbeitsmarktchancen.

Was können Sie tun?

Jeder ist betroffen! Unterstützen SIe die Arbeit der AVN und ihrer Bürgerinitiativen. -> Kontakt

Forden SIe von den politisch Verantwortlichen (ob auf kommunaler Ebene, vom Landrat, Landtags- oder Bundestagsabgeordneten usw.) eine Politik gegen die A44 und für eine sinnvolle Verkehrspolitik.
Versuchen Sie so oft wie möglich die Verkehrsmittel des Umweltverbundes (Fuß, Rad, Bus und Bahn) zu benutzen!
Achten SIe beim Einkauf auf Produkte, die keine langen Wege hinter sich haben.

 

http://avn.cooltips.de/alternativen.php ,     erstellt am 24. Mai 2003,     zuletzt geändert am: 13. Mar 2009 (ehr)